Sound
Klang für Zwischen/Raum by Jan Jelinek is a sound-collage/composition, commissioned by Peter Granser for his installation Zwischen/Raum. Granser's interdisciplinary installation refers to the traditional Japanese teahouse - the interior space is accessible and contains objects for tea ceremony, utensils for tea preparation & headphones, which play the composition. Access the recording HERE.
Supported by a grant from Musikfonds.
Introduction
Idee und Konzept: Peter Granser
Gestaltung: Friederike Daumiller und Peter Granser
Komposition: Jan Jelinek
Schreinerarbeit: Lothar Pfeiffer
Keramik: 2 Chawan und 1 Mizusashi von Uwe Löllmann
Objekte aus schwarzem Ton und Messing von Shirley Cho
Tee-Utensilien aus Japan (Sammlung Granser/Theil)
Matcha: 中西豊文園 – Uji, Kyoto (Bio-Teefarm mit 250 jähriger
Familientradition)
Peter Granser hat mit seiner interdisziplinären Installation Zwischen/Raum einen mobilen Ruhe-Raum realisiert, der, als eigenständige und begehbare Installation konzipiert, in bereits bestehende größere (Ausstellungs-) Räume integriert werden kann. Solche Orte sind rar gesät und schwer zu finden, besonders in Ausstellungshäusern, wo man sich als Besucher oft überfordert und erschöpft fühlt.
Die intensiven Erfahrungen längerer Aufenthalte in Japan prägen sowohl Peter Granser als auch Jan Jelinek und bilden den konzeptuellen Rahmen für das geplante Projekt Zwischen/Raum, in dem Klang, Fotografie und Architektur zu einem neuen Ganzen verschmelzen.
Granser Fotografien „Schatten/Felder“ thematisieren eine durch vulkanische Energie geformte Natur, die Umwandlung von Wasser in Dampf oder Asche zu fruchtbarem Boden. Die Veränderung von Aggregatzuständen spiegelt sich nicht nur in Jelineks Kompositionen oder Gransers Fotografien wieder sondern auch im Tee, einem weiteren bedeutenden Element in diesem Projekt. Peter Granser beschäftigt die Verbindung von zeitgenössischer Kunst und dem japanischem Chado (Tee-Weg) seit seinem Artist-in-Residence Aufenthalten 2013/14 in Japan und führte 2015 zur Gründung des ITO Projektraums.
Für das Projekt Zwischen/Raum hat Jelinek die bei der Teezubereitung entstehenden Geräusche aufgenommen und zu einer 15-minütigen Komposition zusammengefügt: Der Klang des Chagama (Wasserkocher aus Roheisen) und Chasen (Teebesen aus Bambus), das Aufschlagen des Matcha-Tees, das Hantieren mit unterschiedlichster Tee-Keramik, Trink- und Schluckgeräusche.
Daumillers bedachte Architektur des Raums ermöglicht es, bestimmte Ausschnitte zu öffnen und den Blick nach Außen zu lenken – gleich dem Blick aus einem Teehaus in den Garten. Hier jedoch geben sie den Blick auf Gransers Fotografien einer verdichteten, abstrakten Vulkanlandschaft frei.
An bestimmten Tagen werden für Besucher Tee-Sessions angeboten. Bereits im alten China wurde die dem Tee innwohnende Energie und Kraft hervorgehoben, die Schläfrigkeit vertreibt, den Geist und die Aufmerksamkeit schärft und die Wahrnehmung des Menschen verändert. Granser betrachtet die Beschäftigung mit dem Tee nicht als Einzelphänomen, sondern setzt ihn in Beziehung zu anderen Kunstgattungen wie der Architektur und dem Klang. Für ihn ist der Tee ein Medium, mittels dem er, als Künstler, die Menschen nachhaltiger erreichen kann. Das Teezubereiten und -trinken wird selbst zum künstlerisch ästhetischen Prozess.
Gleichzeitig rückt die Zeitdauer, die zur Wahrnehmung des klanglichen und visuellen Raums benötig wird, in den Vordergrund. Der Besucher fühlt den (subjektiv erlebten) Verlauf von Zeit am eigenen Körper. Interessant sind ja insbesondere die Momente, in denen die zeitliche Linearität unterbrochen, hinterfragt oder verändert wird. Bewegung im Ruhen findet in einem solchen Kontext auf jedem Fall bei dem Besucher statt: im Hören, im Sehen, im Empfinden.